Kasta.de - 27.02.2014
Die Kaller Möhnen übernahmen die Macht. Foto: Klinkhammer
Kall.Die kürzeste und knackigste Ansprache hielt am Donnerstagvormittag während des Rathaussturms Jonas Dreßen vor dem Kaller Regierungsbunker.
Der amtierende Kaller Kinderprinz Jonas I. sagte weise: „Es gibt Tage, da sollte man als Prinz einfach die Schnüss halten.“ Gesagt, getan, der kleine Prinz gab nach diesem erkenntnisreichen Satz das Mikrofon einfach schnell weiter und genoss fortan das bunte Treiben bei herrlichem Sonnenschein.
Traditionelle Böllerschüsse
Die vielen anderen Karnevalsfreunde, die ebenfalls zum Kaller Rathaussturm geeilt waren, amüsierten sich genau so prächtig. Zunächst marschierte die Kaller Musikkapelle bunt verkleidet auf den Platz. Sämtliche Tollitäten, allen voran das Kaller Prinzenpaar Harald und Simone (Thelen), waren natürlich auch auf dem Rathausvorplatz dabei.
Nach den traditionellen drei Böllerschüssen aus der „Mücke-Flitsch“ setzten sich Soldaten der Kaller KG „Löstige Bröder“ in Bewegung, um den Bürgermeister zu fesseln und aus seinem Regierungssitz herauszuführen. Das funktionierte auch reibungslos. Trotz einer schweren Kette, die die Soldaten ihm um die Handgelenke gelegt hatten, schwang Herbert Radermacher friedfertig die weiße Fahne. Dem närrischen Volk sagte er: „Meine Frau und ich wollten eigentlich nach Malle über die Karnevalstage und dort ein freies Wochenende genießen.“
Stattdessen sei nun der Beamtenbunker von Kall beschossen worden, was die Pläne komplett durchkreuzt habe. Lachend gab der erste Mann der Gemeinde dann bekannt: „Doch et deht mir jar net leed.“ Allen Karnevalisten wünschte er noch eine schöne Zeit in der Kaller „Bahnhofs- und Ballermannstraße“.
Keinen Fuß vor die Tür setzte während des Rathaussturms der neue Kaller Beigeordnete Uwe Schmitz. Als FC-Köln-Fan mit passender Kopfbedeckung verkleidet, sah er sich den Sturm auf das Rathaus vom sicheren Rathausflur aus an. Für schwungvolle Tanzeinlagen sorgten die Kallbachmücken und die Kaller Möhnen.