Von BERNHARD ROMANOWSKI, 21.01.07, KSta.de
Kall - Prinz Herbert I. und Prinzesssin Christel I. regieren die "Löstige Bröder". Der ehemalige Lokomotivfahrer will nun den närrischen Zug durch die Session steuern.
Herbert Aschke und seine Christel übernahmen die Macht in Kall. In der Bürgerhalle wurde bis in die Morgenstunden gefeiert.
Kall - „Mit Petticoat und Tolle geh'n wir auf die Rolle“, lautet das Sessionsmotto der „Löstige Bröder“. Zur Prunksitzung am Samstag in der Bürgerhalle wurde denn auch entsprechend „abgerockt“.
Ralph Drehsen, der Vorsitzende der Kaller KG, begrüßte nach dem Einmarsch des Elferrats die Gäste im Saal nunmehr auch als Präsident der Jecken in Kall. Dieses Amt hatte er im letzten Jahr von seinem Vorgänger Peter Berbuir übernommen und am Samstag auch mit Witz und Würde vertreten, wie man dem Jubel der Narrenschar entnehmen konnte.
Das Programm der Sitzung gestalteten neben weiteren Akteuren in der Bütt auch Ralf Winand und Präsident Drehsen, die als „Hinz und Kunz“ das Kaller Ortsgeschehen witzig kommentierten. Viel Bewegung brachten auch die Prinzengarde, die Kallbachmücken, das „Maigeloog“, das Tanzmariechen Julia Eisemann und sogar der Elferrat als „Die neun Tenöre“ auf die Bühne. Die Showband „De Botzedresse“ brachten die Stimmung mit kölschen Hits weiter in Richtung Siedepunkt.
Dann endlich war es soweit: Unter dem großen Jubel der Närrinnen und Narren zogen die neuen Tollitäten in den Saal ein. Fortan geben Herbert I. (Aschke) und ihre Lieblichkeit Prinzessin Christel I. den Ton an im Kaller Karneval. Als ehemaliger Lokführer, vorwiegend auf der Bahnstrecke zwischen Köln und Trier, will der neue Prinz wenigstens im Karnevalszug wieder die Richtung angeben - auch wenn seine Gattin anfangs gar nicht so begeistert von der Idee war.
„Ich glöv, du häss se nit mih all“, lauteten denn seinerzeit auch die Worte der überraschten Christel. Als frisch gebackene Majestät machte sie am Samstag aber eine glänzende Figur. Ihr Gatte Herbert hatte zuvor bereits im Wohnzimmer mit hoch gezogenen Hosenbeinen die „Prinzenrolle“ geübt. Die prinzeneigene „Pumpbotz“ passte ihm glücklicherweise wie angegossen. So blieb dann auch Bürgermeister Hans Kaiser und der Ortsvorsteherin Ute Stolz nichts anderes übrig, als den goldenen Schlüssel als Zeichen der Ortsgewalt in die Hände des neuen Prinzenpaars zu legen.