Bürgermeister Hermann-Josef Esser hatte alle närrischen Oberhäupter aus der Gemeinde zum Empfang eingeladen
Kall -. Für Bürgermeister Hermann-Josef Esser war es ein langer Sonntag, denn alle Karnevalsvereine aus dem Gemeindegebiet waren seiner Einladung zum großen Tollitäten-Empfang gefolgt: Entsprechend proppenvoll war die Kaller Bürgerhalle, als Hermann-Josef Esser die Vorstände, Prinzen, Prinzessinnen, Kinderdreigestirne und Kinderprinzenpaare aus „seinem Kaller Reich“ empfing. Fast sechs Stunden lang moderierte Esser den Empfang, verteilte Gemeindeorden und Schokolade an den Karnevalsnachwuchs.
In der Kaller Bürgerhalle gaben sich die Vorstände und Tollitäten der Karnevalsvereine aus dem Gemeindegebiet ein Stelldichein und schunkelten mit Bürgermeister Hermann Josef Esser. Foto: Reiner Züll
Mit einem gemeinsamen Foto aller Tollitäten um 11.11 Uhr begann der Tollitäten-Aufmarsch, am dem die Schevener Gesellschaft „Die Jecke vom Hahnebömsche“, die KG „Kinderkarneval Sistig“, die „Süetenicher Schlipse“ aus Sötenich und der KV „Löstige Bröder“ aus Kall beteiligt waren.
Die Wahlener KG „Die jecke Krohe von Wahle“ feiern in dieser Session zwar ohne Tollitäten Karneval. Beim Bürgermeisterempfang erschienen sie aber mit Sitzungspräsident Hermann-Josef Evertz, dem Vorstand, den vereinseigenen Garden, den Tanzgarden des SC Wahlen und dem Spielmannszug auf der Bühne, worüber sich Bürgermeister Esser besonders freute.
Die Besucher bekamen bei der Vorstellung der einzelnen Vereine einen mehrstündigen Tanzmarathon geboten. Die vielen Garden und Showtanzgruppen der Gesellschaften überzeugten erneut davon, welche erfolgreiche Jugendarbeit dort geleistet wird.
Die Löstige Bröder mit ihren Prinzenpaar Bernd und Yvonne und dem Kinderprinzenpaar Nico und Lenna wurden Kall wurden vom Vize-Vorsitzenden Timo Völler (rechts) vorgestellt. Foto: Reiner Züll
Den Anfang machten die Sütenicher Schlipse, dessen Präsident Erik Hensch die „Schlipse“ erstmals in seiner neuen Funktion beim Gemeindeempfang vorstellte. Prinz Tommy und Prinzessin Jana als großes Prinzenpaar, sowie Prinzessin Sarah, Bauer Jana und Jungfrau Freya als Kinder-Freigestirn. Kleine und große Garden sowie das Herrenballett „Sötenicher Traumtänzer“ unterhielten danach das Publikum.
Einen großen Auftritt hatten auch die Schevener Jecke vom Hahnebömsche unter Leitung von Sitzungspräsident Günter Feyen, der den Schevener Kinderprinz Timo vorstellte. Beim Aufmarsch der Schevener Garden standen fasst 100 Akteure auf der Bühne, was Vize-Landrat Markus Ramers zu der Vermutung kommen ließ: „Da sind ja jetzt keine Kinder mehr im Dorf“.
Die Kaller Bürgerhalle war beim Tollitäten-Empfang durch den Bürgermeister bis auf den letzten Platz besetzt. Foto: Reiner Züll
Fast 30 Personen stark ist auch die Schevener Showtanzgruppe „Limitless“, die ihrem fernsehreifen Programm „Dschungelfieber“ das Publikum mit viel Akrobatik begeisterten. Dem Sitzungspräsidenten, der stets in astreinem Hochdeutsch spricht, gab Bürgermeister Hermann-Josef Esser die Weisung, beim Prinzenempfang im nächsten Jahr „op Platt“ zu reden.
Der Wahlener Spielmannszug unter Leitung von Manfred Frontzek geleitete den Vorstand und die Garden der „Jecke Krohe“ und die Garden des Sportclubs Wahlen auf die Bühne. Die große Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die flotte Tänze aufführten, zeigte, dass der Karneval auch in den kleineren Orten der Gemeinde eine große Rolle spielt.
Eng wurde es auf der Bühne, als die Kaller „Löstige Bröder“ auf die Bühne aufmarschierten. Vize-Vorsitzender Timo Völler stellte mit Prinz Bernd I. und Prinzessin Yvonne I. das große Prinzenpaar und mit Nico I. und Lenna I. das Kinderprinzenpaar vor. Danach herrschte „Mückenalarm“ auf den Bühnenbrettern. Sechs kleine und große Garden – von den kleinen Minimücken bis zu den großen Kallbachmücken – erfreuten das Publikum. Zum Schluss der Kaller Präsentation zogen die Kapitäne des Herrenballetts „Federwölkchen“ und danach die Showtänzerinnen der „Pink Ladies“ das Publikum in ihren Bann.
Es ging schon auf 16 Uhr zu, als die Sistiger Gesellschaft „Kinderkarneval Sistig“ ihr Prinzenpaar Marc und Ayline und das Kinderprinzenpaar Finn und Lea vorstellte. Auch die Sistiger präsentierten mehrere Garden.
Alle Kinder wurden vom Bürgermeister, der auch Gemeindeorden an die Gesellschaften verlieh, mit Schokolade belohnt. Und immer wieder animierte er die Jecken im Saal zum dreifachen „Alaaf“-Rufen. Einmal rutschte ihm dabei auch ein „Blangem-Alaaf“ heraus. Die Blankenheimer Karnevalsgenossen, denen Esser noch immer verbunden ist, werden es ihrem ehemaligen Elferratsmitglied verzeihen. Denn in Blankenheim heißt es doch nicht Alaaf, sondern „Juh Jah“.
Kalls „Karnevalsmutti“ und DRK-Mitglied Kerstin Walber-Wawer rief während des Empfangs die Tollitäten und deren närrische Untertanen auf, am Sonntagmorgen, 16. Februar, zum Blutspenden im Kaller Berufskolleg zu gehen.