Von Reiner Züll
Kall. Bürgermeister Herbert Radermacher hatte die Narren der Karnevalsgesellschaften aus der Gemeinde Kall für Sonntag zum traditionellen Empfang in die Bürgerhalle gebeten – und alle kamen. Die Gesellschaften „Löstige Bröder“ aus Kall, die „Süetenicher Schlipse“ aus Sötenich, die „Jecke vom Hahnebömsche“ aus Scheven, die „Jecke Krohe“ aus Wahlen, die KG „Kinderkarneval“ aus Sistig und die Karnevalsgarden des Sportvereins aus Wahlen gaben sich die Ehre und sorgten für ein volles Haus. Akteure im Alter zwischen zwei und 75 Jahren eroberten die Bühne.
Fast fünf Stunden lang zeigten die Garden der Gesellschaften, was sie tänzerisch so alles drauf haben. Der Gemeindeempfang war erneut eine eindrucksvolle Demonstration wertvoller und ehrenamtlicher Jugendarbeit, die in allen Kaller Karnevalsvereinen geleistet wird. Beim Aufmarsche der Kaller „Löstige Bröder“ wurde es so eng auf der Bühne, dass Bürgermeister Herbert Radermacher seinen Ratskollegen im Saal vorschlug, ein paar Euro locker zu machen, um die Bürgerhallen-Bühne vergrößern zu können.
Nach längerer Krankheit führte das Gemeindeoberhaupt locker und gut gelaunt durch das Mammutprogramm. „Ein paar Wochen war der Alte krank, jetzt lebt er wieder Gott sei Dank“, ließ Radermacher verlauten, als er sich zum Beginn der Veranstaltung mit allen Tollitäten aus dem Gemeindegebiet zum Gruppenfoto aufstellte. „Ein imposantes Bild“ urteilte der Bürgermeister angesichts der großen Narrenschar die seiner Einladung gefolgt war.
Bis nach 16 Uhr wechselten sich die Gesellschaften auf der Bühne mit ihren Darbietungen ab. Die Präsidenten stellten dem Bürgermeister ihre Prinzenpaare, Dreigestirne und Kinderprinzenpaare vor. Es wurden massenweise Orden vergeben. Auch der Bürgermeister ließ sich nicht lumpen und verteilte extra angefertigte Gemeindeorden.
Die „Löstige Bröder“ stellten auch das Servicepersonal beim Ausschank und an der Kaffeebar, so dass keiner Durst leiden musste.
Die Auftritte der kleinen Akteure honorierte der Bürgermeister auf süße Art: Jedes Kind bekam beim Verlassen der Bühne vom Gemeindechef höchstpersönlich eine Tafel Schokolade geschenkt.