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    Möhnen mit reichlich jeckem Temperament

    Von IRENE LANGE, 21.02.09, rundschau-online.de

    Mit einem kräftigen Frühstück im Standquartier der Löstigen Bröder im Gasthaus Gier ging es los: Die Kaller Möhnen stärkten sich am frühen Morgen ihres Ehrentages. Klar, dass...

     

    KALL. Mit einem kräftigen Frühstück im Standquartier der Löstigen Bröder im Gasthaus Gier ging es los: Die Kaller Möhnen stärkten sich am frühen Morgen ihres Ehrentages. Klar, dass auch das Prinzenpaar Waltraud I. (Forner) und Friedhelm I. (Zander) dabei war. Schließlich ist Waltraud Forner, wenn sie nicht gerade Prinzessin ist, selbst eine Kaller Möhn. Bestens gelaunt zur frühen Stunde kamen 18 Frauen aller Altersgruppen, um miteinander zu plaudern oder auch Erinnerungen auszutauschen.

    Einige von ihnen hatten eine kurze Nacht hinter sich, waren sie doch am Vorabend mit dem Prinzenpaar bei der Vellerhof-Sitzung. Doch das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die meisten Frauen sind auch außerhalb der närrischen Zeit befreundet - etwa Prinzessin Waltraud, Gerda Jansen (2001 war sie mit ihrem Ehemann Gerd Prinzenpaar) und Renate Schüttler - die drei zählen auch zu den besonders aktiven Möhnen.

    Sie wissen auch aus den Anfängen zu erzählen - nämlich, dass vor über 30 Jahren die Gruppe der „alten“ Möhnen gegründet wurde. Ins Leben gerufen wurde sie hauptsächlich von Friedel Hannes (77 Jahre), Elschen Lennartz (75), und Fiene Hermanns (73). Doch nur letztgenannte konnte dieses Jahr dabei sein. Die erste Begeisterung der „Ur-Möhnen“ hielt bis Anfang der 90er Jahre an. Danach bröckelte die Schar nach und nach auseinander, bis schließlich nur noch einige übrig blieben.

    Als jedoch 1997 Charly und Marion Reger Prinzenpaar wurden, belebte sich das Möhnentum wieder. Sie holten ihre Freunde mit ins Narrenboot, so dass eine stattliche Gruppe entstand. „Wir haben keine Hierarchie“, erklärt etwa Gerda Jansen. Und dennoch, irgendwie wird Elschen Lennartz als Obermöhne betrachtet - nicht nur, weil sie Gründungsmitglied ist. Sie sorgte für die einheitliche Erstausstattung der Kostüme als Leihgabe. Für die neu Hinzugekommenen erklärte sich Fiene Hermanns bereit, die Kostüme zu nähen. So können die Möhnen einheitlich in schwarzen Samtjacken mit Rockschößen und langen Röcken auftreten.

    „Wir freuen uns über jeden Neuzugang“, betonen die Frauen. „Egal, ob jung oder alt, Hauptsache sind Spaß an der Freud und am Karneval.“

    Von je her tanzen die Kaller Möhnen zu Ehren des Prinzenpaares. Wie seit einigen Jahren hat Frauke Dal , Tochter von Prinzessin Waltraud, den Tanz eingeübt. Ein wenig aufgeregt waren die Möhnen vor ihrem großen Auftritt schon: Hoffentlich klappt alles reibungslos... Schnell noch ein paar Lockerungsübungen mit den Armen! Noch 2004, zum 100-Jährigen der Löstigen Bröder präsentierten die „Tanzmöhnen“ einen rasanten Showtanz. Doch mit den fast akrobatischen Tanzvorführungen sei es seitdem vorbei, bedauert Gerda Jansen und blickt etwas wehmütig auf ein Gruppenfoto aus dieser Zeit.

    Nach und nach füllte sich die Gaststätte mit „Brödern“ und Gästen, darunter das Kinderprinzenpaar Felix und Katharina Haseleu , die Kallbach-Mücken und der Musikverein. Es galt schließlich, zum Rathaus zu ziehen, um dort die närrische Herrschaft zu übernehmen. Ein wenig mühsam - wegen des etwas unbequemen Reifrockes - nahm Prinzessin Waltraud im Rollstuhl Platz. Wegen ihres verletzten Beines muss sie an Krücken gehen - dafür war der Weg vom Gasthaus zum Rathaus zu weit. Aber ein Rollstuhl? Eigentlich wäre eine Sänfte für ihre Hoheit ja stilvoller gewesen...

    Begleitet von den flotten Klängen des Kaller Musikvereins zog die fröhliche Gesellschaft - die Möhnen in geschlossener Formation - Richtung Rathaus. Dort erwarteten die Jecken die Übergabe des Rathauses. Nachdem Bürgermeister Herbert Radermacher seine Amtsgewalt - auf nachdrückliche Aufforderung - abgegeben hatte, begannen die Darbietungen zu seinen Ehren: Tänze der Kallbach-Mücken und - endlich - der Tanz der Möhnen. Nach der Melodie des „Höhner“-Liedes „Mir komme mit alle Mann vorbei“ zeigten die Tänzerinnen, was in „alten Weibern“ noch so steckt: viel, viel Temperament und Schwung. „Eigentlich könnten wir noch unsere Showtänze bringen“, meinten einige, nachdem sie den Beifall der Menge entgegengenommen hatten.

    Und nach dem Tanz? Ganz klar - nach der Einladung durch den Bürgermeister ließen es sich Jecke wie Möhnen nicht nehmen, sich im Ratssaal bewirten zu lassen. In bester Laune wurde gesungen und geschunkelt. Später statteten die Möhnen noch der Hauptschule und der Nikolaus-Schule als Begleitung des Prinzenpaares einen Besuch ab, bevor am Nachmittag nach und nach ihr „Ehrentag“ im Gasthaus Gier zu Ende ging. Aber noch ist die Session ja nicht vorbei. Und schließlich endet der Karneval eigentlich nie!

    An der Gestaltung einer Messe mit dem Prinzenpaar und den Löstigen Bröder - alle in Kostümen - in der Kaller Pfarrkirche am Samstag, 21. Februar, um 19 Uhr haben sich die Möhnen maßgeblich beteiligt. Die Teilnehmer am Gottesdienst können ebenfalls im Kostüm erscheinen.

    Wer zu den fröhlichen Kaller Möhnen gehören möchte, meldet sich einfach bei Frauke Dal unter Tel. (0 24 41) 77 48 72.

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