Von REINER ZÜLL, 13.01.04, KSta.de
Seit der Einführung des „Mottokarnevals“ vor 13 Jahren finden die Kaller Sitzungen vor prächtigen Bühnenbildern statt. Unter der Leitung des Schumacher-Meisters Esser entsteht ein Inselparadies.
Bühnenbildner Rolf Esser (rechts) zaubert jedes Jahr mit seiner "Farb- und Pinsel AG" ein neues Bühnenbild. "Südseezauber" lautet in diesem Jahr das Motto.
Insider der Kaller Karnevalisten wollen in dem jungen Mann, der unter der Palme schläft, den Chef der Wagenbauer, Friedhelm Zander, erkennen.
Seit der Einführung des „Mottokarnevals“ vor 13 Jahren finden die Kaller Sitzungen vor prächtigen Bühnenbildern statt.
Kall - Jeden Tag kommen neue Figuren, Nixen, Fische und Krebse zum kleinen Inselparadies hinzu, das derzeit von den Bühnenbildnern der Kaller Karnevalsgesellschaft „Löstige Bröder“ geschaffen wird. Getreu dem diesjährigen Jubiläumsmotto „Südseezauber“ wächst die Insellandschaft in der Kaller Bürgerhalle Abend für Abend. Die Besucher der ausverkauften Proklamationssitzung am kommenden Samstag werden wieder ein tolles Bühnenbild zu sehen bekommen.
Seit einer Woche ist die fleißige „Farb- und Pinsel-AG“ der „Löstige Bröder im Kunsteinsatz. Wenn für einen Handwerker das Sprichwort „Schuster bleib bei deinen Leisten“ überhaupt nicht zutrifft, dann ist dies der Schuhmacher-Meister Rolf Esser. Denn Esser ist der Chef der Bühnenbildner und schon seit Jahren für die Entwürfe der großflächigen Kunstwerke zuständig.
Die früher übliche rot-weiße Stoffdekoration bei Sitzungen der „Löstige Bröder“ fand 1991 ein Ende, als der vom Niedergang bedrohte Karnevalsverein von Peter Berbuir, Ferdi Saßmann und Dieter Forner erfolgreich wiederbelebt wurde. Mit neuen Leuten begann auch eine neue „Sitzungsherrlichkeit“, wie Geschäftsführer Ralph Drehsen jetzt in der Chronik zum 100-jährigen Bestehen des Karnevalsvereins berichtet.
Berbuir & Co. riefen damals in Kall den Mottokarneval ins Leben, der noch bis zum heutigen Tag bei allen Veranstaltungen die Bürgerhalle füllt. Mottos waren bisher unter anderem „Tausend und eine Nacht“, „Callywood Movie World“, „Circus von Calli“ oder im vergangenen Jahr der „Hüttenzauber“. Das Bühnenbild, die Hallendekoration und auch die Kostüme der Narren richten sich seit 1991 stets nach dem auserwählten Motto.
In den ersten Jahren zeichnete André Ruzek für das Bühnenbild verantwortlich. Er wurde später von Rolf Esser beerbt. Der künstlerisch begabte Schuhmacher-Meister bestach in den Folgejahre durch Ideenreichtum und seine witzigen Einfälle, die er bereits als Wagenbauer unter Beweis gestellt hatte.
Esser kann sich jedes Jahr bei der Gestaltung des Bühnenbildes auf die Unterstützung talentierter Pinselartisten verlassen. Zum Beispiel Michaela Kreuser, Tochter des Vereinswirtes Dieter Forner, Malermeister und Pinselprofi Wilfried Larres, Essers Tochter Danica und „Pinselquäler“ Udo Schmidt waren in den letzten Tagen abends in der Bürgerhalle präsent, um den „Südseezauber“ in Szene zu setzen. „Ein tolles Bild“, lobte der „Löstige Bröder“-Präsident Peter Berbuir am Mittwochabend die Künstler, als er das noch unvollständige Werk von Esser & Co. besichtigte.
- Vereinswirt „El Forno“ (Dieter Forner) lehnt gemütlich am Tresen der Karibikbar, während ein junger Mann faul unter einer Palme liegt, von der mehrere Kokosnüsse herabpurzeln. Insider wollen in dem piratenähnlichen Geschöpf den Karnevalisten Friedhelm Zander erkennen, der beim Kaller Karnevalsverein für die Organisation des Wagenbaus zuständig ist. Zwischen „El Forno“ und dem Schlafenden bestimmen kaffeebraune Bikinischönheiten die Szenerie im goldgelben Sand des Palmenstrandes.