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    "Un wenn de Kirchejlock schläät…“

    Auch als Westfale gefällt dem neuen Pfarrer Klemens Gößmann der Eifeler Karneval - Erstmals die Mundartmesse der „Löstige Bröder“ zelebriert – „Et Trömmelche“ und „Echte Fründe ston zesamme“
     
    Kall - „Als Westfale bin ich kein typischer Karnevalist, ich mag ihn aber irgendwie und ich halte Humor für eine sehr wertvolle Gabe. Wie schön ist das Leben, wenn man herzhaft lachen kann“, hatte der neue Kaller Pfarrer Klemens Gößmann seinen Mit-Christen im ersten Pfarrbrief des neuen Jahres bezüglich des bevorstehenden Karnevals ins Gebetbuch geschrieben.


    Denn, auch nur schmunzeln zu können, mache das Leben schön. Leider aber sei Freude nicht so einfach planbar und zu „machen“, denn sie falle unter die spontanen Lebensäußerungen. „Doch uns innerlich so auszurichten, dass wir dafür offen und empfänglich sind, das können wir schon, und dann dankbar zu sein, wenn wir Freude erleben dürfen“, so Klemens Gößmann.

    Eben diese Freude an den Karnevalstagen wünschte der Pfarrer den Kaller Jecken. Und Klemens Gößmann traut sich dabei auch als Westfale in den Eifeler Karneval: Am heutigen Karnevals-Samstagabend zelebrierte er erstmals in der Pfarrkirche St. Nikolaus den traditionellen Karnevalsgottesdienst des KV „Löstige Bröder“.

    Bereits im Januar hatte Klemens Gößmann bei der „Mess op Platt“ der Schevener KG „Die Jecke vom Hahnebömsche“ in der Schevener Kirche seine karnevalistische Feuertaufe bestanden, wobei er dabei in seinem Co-Zelebranten und Diakon Manni Lang, keinen besseren Lehrmeister hätte finden können.

    Heute, am Karnevalssamstag, zelebrierte Pfarrer Klemens Gößmann nun auch erstmals in der Pfarrkirche St. Nikolaus die traditionelle Karnevalsmesse des KV „Löstige Bröder“ Kall, wobei er auf die bewährte Unterstützung der Möhnen Renate Schüttler und Elisabeth Keutgen, sowie des Organisten Stefan Kupp, selbst Mitglied der Löstige Bröder, setzen konnte.

    Unter dem Leitgedanken „Leben mit einer Maske“ hatten Pfarrer Gößmann und Stefan Kupp den Gottesdienst vorbereitet, während Renate Schüttler Fürbitten sprach und Elisabeth Keutgen eine Meditation zum Thema Maske vortrug.

    In diesem Jahr kamen wieder viele Gottesdienst-Besucher kostümiert zur Messe, und auch der Altarraum war wieder karnevalistisch mit Luftballons und dem „Löstige-Bröder-Schal“ am Amber dekoriert. Die ersten Reihen waren den Tollitäten, den Aktiven der „Löstige Bröder“, den Tanzgarden und den Möhnen reserviert, die in ihren Ornaten, Rotröcken und Möhnen-Outfits ein buntes Bild abgaben.

    Beim Einzug der Karnevalisten und der Tollitäten in die Pfarrkirche sangen die Gläubigen, wie schon seit vielen Jahren, den Karnevalshit „Un wenn et Trömmelche jeht…“ mit dem umgedichteten Refrain „un wenn de Kirchejlock schläät, dann stohn mer all parat, un mir trecke durch die Kirch und jeder hät jesaht: Kall Alaaf, Alaaf, Kall Alaaf“.

    Als Lektorinnen agierten Renate Schüttler und Elisabeth Keutgen von den Möhnen des Vereins. Am Altar bot sich ein buntes Bild, als Jugendprinzessin Larissa I. (Mertens) und das Dreigestirn mit Prinz Michael I. (Schulz), Bauer Uwe II. (Walber) und Jungfrau Markus I. (Walker) die Fürbitten sprachen.

    „Irgendwie im Leben sind wir alle Narren“ sprach Pfarrer Gößmann in seiner Predigt, die er mit einem „hätzlich Alaaf“ beendete. Er gab zu, als Westfale kein großer Karnevalist zu sein, aber „kneifen, das geht jetzt nicht“, so der Seelsorger.

    Nach dem Abschlusssegen bedankte sich Löstige-Bröder-Chefin Simone Saßmann und Jugendprinzessin Larissa bei Pfarrer Klemens Gößmann und Organist Stefan Kupp mit Gesellschaftsorden und einem kräftigen „Kall Alaaf“. Und auch Prinz Michael I. übergab für das Dreigestirn den obligatorischen Orden. Als Abschlusslied stimmte Organist Stefan Kupp, einer alten Tradition folgend, den Höhner-Hit „Echte Gründe ston zesamme…“ an, bei dem alle Gottesdienst-Besucher kräftig mitklatschten.

    (Reiner Züll)
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